Fotografien von Ute & Werner Mahler
Ist euch auch schon aufgefallen, wie sich scheinbar überall in Deutschland die Dörfer und Kleinstädte ganz ähnlich verändern? Läden und Gaststätten schließen, Häuser stehen leer und verkommen, die junge Bevölkerung wandert ab. Das Leben scheint in eine Gleichgültigkeit zu verfallen.
Ute Mahler und Werner Mahler haben dieses „verlassen werden“ anhand von über 100 Städten in ihrer Serie Kleinstädte (2015-18) dokumentiert. Ihre Bilder sind jetzt im Stadtmuseum Tübingen zu sehen. Sie verdeutlichen die aktuelle gesellschaftliche wie auch bauliche Veränderung der Wohnorte vieler Menschen.
Zentral in der Ausstellung ist das Langzeitprojekt Ein Dorf (1950-2022). Es befasst sich mit dem thüringischen Dorf Berka – und weist doch weit über dessen Grenzen hinaus. Der Vater der Fotografin Ute Mahler, Ludwig Schirmer, war dort Müllermeister in den 1950er-Jahren und hielt als Autodidakt den Alltag, die Feste und sein Leben auf Fotos fest.
Ohne die Bilder seines Schwiegervaters zu kennen entschloss sich Utes Mahlers Mann Werner Mahler 1977 für seine Diplomarbeit in Berka zu fotografieren. Gut 20 Jahre später, 1998, bat ihn das Magazin Stern um eine Aktualisierung, die jedoch nie veröffentlicht wurde. Nochmals über 20 Jahre später fotografierte Ute Mahler in Berka. Als familiäre Nachfolge entstand eine persönliche Arbeit über ihr Heimatdorf.
Alle vier Fotofolgen stellen Fragen nach Kontinuitäten und Veränderungen, nach Heimat, Kindheit, nach Wegziehen und Zurückkommen, Alt und Neu, Bekanntem und Unbekanntem.
Kommt vorbei und entdeckt die faszinierenden Geschichten hinter diesen Fotos. Wir freuen uns auf euch!
Die Ausstellung ist eine Kooperation des Stadtmuseums mit dem Deutschen Seminar der Universität Tübingen anlässlich der Tübinger Poetikdozentur 2025 mit der Schriftstellerin Jenny Erpenbeck.